Mittwoch, 1. Februar 2017

Ohne Moos nichts los - Gehaltsverhanlungen nach dem Operative Professional


Wie mein Opa schon zu sagen pflegte.
So geht es in der Welt, der eine hat den Beutel, der andere hat das Geld
Der Wunsch nach mehr Gehalt, ist sicher für viele eine der Triebfedern um den Operative Professional zu absolvieren. Denn abgesehen davon, dass Weiterbildung Spaß macht und einen persönlich weiterbringt, kostet sie in der Regel auch viel Geld. Genau diese Investition soll sich natürlich später auszahlen. Denn Bildung ist immer eine Investition in die Zukunft!

Anbahnen des Gespräches

Um mit dem Chef ins Gespräch zu kommen sollte man selber Initiative ergreifen und den Wunsch auf eine Gehaltsanpassung entweder im Jahresgespräch zu Sprache bringen oder einen separaten Termin mit Ihm vereinbaren. Ich für meinen Teil finde es gut wenn der Vorgesetzten weiß was auf Ihn zukommt und würde den Termin klar betiteln.

Vorbereitung auf das Gespräch

Es gibt sicher einige sagenumwobene Tricks die man anwenden kann um das Gehalt zu steigern. Allerdings denke ich, dass die meisten die über Gehalt verhandeln das nicht ständig machen und aus diesem Grund aufgeregt sind.

Es wird im Zweifel also gar nicht zu diesen tollen "Tricks" kommen. Aus diesem Grund bereite ich mich auf ein Gespräch immer ganz normal vor. Aus meiner Sicht sind folgende Dinge wichtig.

Der eigene Gehaltswunsch

Zu erst sei gesagt, eine Gehaltsanpassung um mehr als 10% beim selben Arbeitgeber wird oft sehr schwer. Sollte man natürlich eine komplett neue Stelle bei einem anderem Arbeitgeber annehmen wollen, kann auch mehr drin sein. Hier sind Gehaltssteigerungen bis zu 30% durchaus möglich. In der Regel gilt aber 10% ist das Maximum bleibt man beim selben Arbeitgeber.

Man sollte sich also vorher überlegen wohin man möchte und wie viel Prozent diese Erhöhung zum aktuellen Gehalt ausmachen würde.

Ebenfalls spielt eine Rolle ob man über Gehälter ohne oder mit allen Boni und Sonderzahlungen spricht. Arbeitgeber sprechen gerne über ein Gesamtjahresbruttogehalt. In diesem sind alle Boni, wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld sowie ein eventuelles 13. Monatsgehalt enthalten.

Das führt oft zur Ernüchterung, da es den monatlichen Bruttoverdienst schmälert. Bei Angeboten des AGs immer nachfragen ob in diesem Angebot eventuelle Sonderzahlungen bereits enthalten sind.

Die eignen Leistungen

Hier wird es spezifisch. Man sollte sich die Frage stellen, warum habe ich diese Anpassung verdient? Welche
  •     Projekte habe ich erfolgreich abgeschlossen?
  •     Welche Prozesse habe ich verbessert?
  •     Welche Tätigkeiten habe ich im Laufe der Zeit zusätzlich übernommen?
  •     Welchen Einsatz habe ich im Unternehmen gezeigt?
  •     Weiterbildungsmaßnahmen habe ich erfolgreich abgeschlossen?
Es gibt einige Wege um eine saubere Argumentation hinzubekommen. Das wichtigste ist wohl gute Leistungen aufzuzeigen. Zusammen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung wie dem Operative Professional, hat man gute Argumente für eine Gehaltsanpassung.

Welche neuen Fähigkeiten kann ich nun in das Unternehmen und meine tägliche Arbeit einbringen? Hier gilt es möglichst eine win/win Situation zu schaffen.

Die eigene Kompromissfähigkeit

Bereits im Vorfeld, sollte man sich Gedanken darüber machen, was man tut wenn der Chef einem nicht genau das erfüllt was man gerne hätte.
  • Wie weit bin ich breit runter zu gehen?
  • Welche Alternativen würde ich akzeptieren? (Firmenwagen/Erfolgsprämie/Fortbildungen)
  • Welche zusätzlichen Aufgaben wäre ich bereit zu übernehmen?
  • Stufenweise Anpassung des Gehalts?
Man sollte also auf den Fall vorbereitet sein, dass nicht alles glatt läuft. Hier liegt eine große Stärke während der Verhandlung, wenn man sich auf diese Fälle vorbereitet. Denn man kann schnell auf die Einwände oder Bedenken des Chefs eingehen und mit Alternativen aufwarten.

Es ist also kein Fehler mit anderen Ergebnissen aus diesem Gespräch zu gehen als zu Anfang gefordert. Ich bin sogar der Meinung, dass die Kompromissfähigkeit das wichtigste in einem Verhandlungsgespräch ist.

Aber aufgepasst, man sollte Vorschläge auf die man nicht vorbereitet ist und dessen Tragweite man nicht einschätzen kann nicht leichtfertig akzeptieren.

Hier lieber noch mal Bedenkzeit nehmen. Wenn das Angebot seriös und erst gemeint ist, dann wird der Chef diese Zeit gewähren. Sollte er schnell auf eine Entscheidung drängen ist Vorsicht angebracht!



Schlechte Argumente
Es gibt neben den guten und zielführenden Argumenten, auch welche die nicht so zielführend sind. Dazu gehören folgende Argumente. Chef ich möchte mehr Geld weil.......
  • Kollege XY auch mehr bekommt.
  • Firma XY würde mir mehr zahlen.
  • Ich bin jetzt schon X Jahre hier.
  • Das Leben ist teuer geworden
In der Regel zählt nur Leistung. Diese wird auch bezahlt und belohnt. Das Argument, ein Angebot einer anderen Firma zu haben, kann man anbringen. Dann muss man aber bereit sein, auch wirklich den Job zu wechseln.

Denn im Zweifel sagt der Vorgesetzte einem, dass man diesen Job doch annehmen solle. Damit steckt man dann ziemlich in der Tinte, wenn man den Job gar nicht machen möchte. Damit sollte man also vorsichtig sein. 

Das Auftreten
Man sollte selbstbewusst sein, aber nicht arrogant. Also durchaus wissen was man kann und wert ist, aber nicht so tun als wenn man den Arbeitgeber nicht braucht. Denn wer verhandelt schon gerne mit jemanden, der denkt er sei etwas Besseres?

Das falsche Auftreten kann schnell zu einem persönlichen Konflikt werden und verbaut einem Chancen. Der Ton macht die Musik, das gilt auch bei Verhandlungsgesprächen.

Die Strategie
Der richtige Einsatz guter Argumente kann im Zweifel das kleine Stück zur erfolgreichen Verhandlung ausmachen. Wenn ich also dem Chef offenbare welche Gehaltsanpassung ich mir vorstelle und er einen wesentlich kleineren Betrag vorschlägt. Was kann ich dann tun?
 
Nun man kann mehrere Dinge tun. Es ist z.B. möglich zu fragen: "was muss ich denn tun um auf mein Wunschgehalt zu kommen?" "Kann ich weitere Aufgaben übernehmen?" Oder statt einer direkten Erhöhung des Gehalts, kann man auch eine Stufenweise Anpassung vorschlagen.

Man könnte direkt 5% mehr bekommen und nach 6 Monaten noch mal 5%. So hat der AG nocht mal Zeit sich die Arbeitsleistung anzusehen und seine Entscheidung damit für sich selbst zu bestätigen.

Ebenfalls ist eine Alternative zum bloßen Gehalt möglich. Wie folgende Dinge:
  • Zuschuss zum Bahnticket oder Benzingeld
  • Firmenwagen
  • Weiterbildungen ohne sich an den AG binden zu müssen
  • Handy mit Privatnutzung
Es ist wichtig immer eine Alternative im Hinterkopf zu haben um doch noch an sein Ziel zu kommen.

Was ist Angemessen?
Die große Frage, die sich wohl jeder stellt. Welches Gehalt ist für mich angemessen. Dabei spielen viele Faktoren eine große Rolle.
  • Standort
  • Branche
  • Qualifikation
  • Aufgabenbereich
Es gibt viele Gehaltsseiten die einem einen guten Überblick versprechen. Allerdings ist es wohl bei einer Tätigkeit als Operative Professional eher schwer herauszufinden was man verdienen kann. Denn der OP ist kein "Beruf" sondern eine Qualifikation.

Um eine Abschätzung zu machen was andere in in ähnlicher Position verdienen, nutze ich den Gehaltsthread im Fachinformatikerforum.

Xing bietet seit neustem auch die Möglichkeit, Gehälter von Jobs in ihrer Datenbank einzusehen. Dazu muss man allerdings einen Premiumaccount haben. Ich habe das mal getestet und muss sagen, die zahlen waren recht gut abgesteckt.

Tipp: Ein Tipp noch zum Schluss, es kann helfen auch krumme Beträge zu fordern. Nicht immer in Tausender-Schritten denken. Sondern auch um hundert Euro verhandeln.

Welche Erfahrungen habt ihr bei euren Gehaltsverhandlungen gemacht? Habt ihr nach dem Operative Professional mehr Geld verdienen können wie erhofft? Schreibt eure Erfahrungen in die Kommentare.



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